Wohntraum planen

Bauantrag stellen –
so klappt es mit der Genehmigung

Portrait: Jennifer Fizia

Jennifer Fizia

Bauantrag stellen: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Für alle größeren Bauprojekte benötigst du eine Baugenehmigung
  • Dazu musst du einen Bauantrag stellen, der von einer bauvorlagenberechtigten Person unterzeichnet werden muss
  • Der Antrag muss in dreifacher Ausführung bei der Gemeinde eingereicht werden
  • Die Kosten betragen in der Regel 0,5 bis 1 Prozent der Gesamtsumme des Bauprojekts
  • Eine erteilte Baugenehmigung ist drei Jahre lang gültig

Der nächste Schritt: Bauantrag und
Genehmigungsprozess

Die Grundstückssuche hat ein Ende, die Immobilienfinanzierung für dein eigenes Zuhause ist gesichert, du hast alles geplant und weißt genau, wie dein Haus zukünftig aussehen soll. Den Bauantrag zu stellen, ist die nächste Etappe auf deiner Reise zur eigenen Immobilie. Denn ohne Genehmigung vom Bauamt ist ein Neu- oder Umbau hierzulande nicht möglich. Erst, wenn du diese in den Händen hältst, ist dein Bauprojekt freigegeben und du kannst mit den Arbeiten beginnen. Doch welche Dokumente musst du wo und wann einreichen? Gibt es Fristen zu beachten? Und wie hoch werden die Kosten ungefähr sein? Wir haben die Antworten auf deine Fragen parat.

Wer darf den Bauantrag stellen?

Um einen Bauantrag zu stellen, brauchst du als Bauherr:in Unterstützung. Denn nur jemand, der bauvorlagenberechtigt ist, darf einen Bauantrag stellen. Entwurfsverfasser:in kann ein Mitglied aus der Architektenkammer sein oder eine Person, die bei der Ingenieurskammer als bauvorlageberechtigt geführt wird. Allein kannst du keinen Bauantrag stellen – du benötigst zwingend die Unterschrift einer solchen Person.

Eine Sonderregelung existiert bezüglich kleinerer Bauvorhaben in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Diese zehn Bundesländer erlauben auch Personen mit Meisterprüfung des Maurer-, Zimmerer-, Beton- und Stahlbetonbauerhandwerks oder Bautechniker:innen, den Bauantrag zu stellen. Was ein kleineres Bauvorhaben ist, wird dabei in der jeweiligen Landesbauordnung definiert. Es kann beispielsweise ein Wohngebäude der Gebäudeklasse 1 sein. Dazu zählen unter anderem freistehende Gebäude mit einer Höhe von bis zu 7 Metern, die nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten von insgesamt max. 400 Quadratmetern haben. Erkundige dich am besten bei deinem zuständigen Bauamt, wer für dein Projekt bauvorlagenberechtigt ist und einen Bauantrag stellen kann.

Diese Unterlagen brauchst du, um einen Bauantrag zu stellen

Welche Dokumente du benötigst, um einen Bauantrag zu stellen, hängt von dem Bundesland ab, in dem du bauen willst. Beim zuständigen Bauamt erhältst du den Vordruck für das Bauantragsformular sowie die Zustimmungserklärung der Nachbar:innen und eine Baulastenerklärung, falls du beim Bauen zum Beispiel die Abstandsflächen unterschreiten willst.

Die folgenden Unterlagen werden im Zuge des Bauantrags meistens gefordert:

  • Lageplan mit Angabe von Räumen, Schnitt, Maßstäben usw.
  • Höhenplan
  • Flurkarte bzw. Liegenschaftskarte, also die amtliche Karte deines Grundstücks
  • Bauzeichnungen mit Grundrissen, Bezeichnungen der Räume und Ansichten
  • Baubeschreibung
  • Angaben zur straßenmäßigen Erschließung
  • Angaben zur Wasserversorgung und Grundstücksentwässerung
  • Nachweise über Statik, Schallschutz, Dämmung und Brandschutz
  • Kostenaufstellung des Projektes

Sobald der Bauantrag erstellt wurde und dieser sowohl von dir als Bauherr:in als auch von der bauvorlagenberechtigten Person unterschrieben wurde, kann er zusammen mit allen notwendigen Dokumenten und Nachweisen bei der zuständigen Behörde eingereicht werden. Das machst du selbst. Der Bauantrag muss in dreifacher Ausfertigung abgegeben werden – eine der eingereichten Bauantragsmappen bekommst du nach Bewilligung des Antrags zurück, eine behält die Gemeinde und die dritte wird bei der Bauaufsichtsbehörde abgelegt.

Bauantrag stellen: Mit diesen Kosten musst du
rechnen

Stellst du einen Bauantrag, richten sich die Kosten des Antrags nach den Gesamtkosten deines Bauprojektes. Meistens liegen die Baugenehmigungskosten bei 0,5 bis 1 Prozent der Gesamtkosten.

Baust du also ein Haus für 250.000 Euro, belaufen sich die Kosten auf ca. 1.250 bis 2.500 Euro. Bei kleineren Bauvorhaben erheben Behörden oftmals eine Mindestbearbeitungsgebühr. Diese beträgt in der Regel 100 bis 200 Euro.

Bedenke, dass noch die Honorarkosten für die bauvorlagenberechtigte Person, also zum Beispiel Architekt:in oder Bauingenieur:in, sowie Gebühren für Dokumente wie die Flurkarte hinzukommen.

Was passiert nach dem Stellen des Bauantrags?

Nachdem du den Bauantrag bei deiner Gemeinde eingereicht hast, wird dieser an die zuständige Bauaufsichtsbehörde weitergegeben. Die Prüfung des Antrags dauert in der Regel drei bis vier Monate. Sobald dein Bauvorhaben genehmigt wurde, ist die Baugenehmigung drei Jahre lang gültig. In dieser Zeit solltest du dein Bauprojekt umsetzen, ansonsten erlischt die Genehmigung.

Stelle sicher, dass du deinem Antrag alle erforderlichen Unterlagen beigelegt hast. Das verhindert Nachfragen der Baubehörde. Du kannst vor dem Bauantrag auch eine Bauvoranfrage stellen. Die Behörde weiß dann bereits, um welches Bauprojekt es sich handelt und kann den Antrag unter Umständen schneller bearbeiten. Allerdings kostet eine Bauvoranfrage nicht nur Zeit. Es fallen dafür auch zusätzliche Gebühren an. Sie lohnt sich, wenn du für dein Projekt mehr Planungssicherheit haben möchtest.

Muss ich für alle Bauvorhaben einen Bauantrag
stellen?

Egal, ob du neu baust, dein Haus erweiterst, an- oder umbaust – du benötigst im Vorfeld eine Baugenehmigung der Bauaufsichtsbehörde und musst dafür einen Bauantrag stellen. Lediglich kleine Projekte wie Photovoltaikanlagen, Gartenhäuser und Carports müssen oftmals nicht genehmigt werden. Allerdings musst du die Gemeinde in der Regel über dein geplantes Projekt informieren. Auch hier hilft ein Blick in die jeweilige Landesbauordnung.

Mit diesen Informationen bist du gut gerüstet, um die nächste Etappe deines Bauvorhabens anzutreten und den Bauantrag für dein Traumprojekt zu stellen. Falls du noch Tipps zur Immobilienfinanzierung oder zum energetischen Sanieren suchst, wirst du auf unseren Seiten ebenfalls fündig. Viel Spaß beim Entdecken!

Jennifer Fizia

Jennifer Fizia, freie Journalistin und Autorin, wohnt mit Kind und Kegel an der sonnig-stürmischen Ostseeküste. Sie schreibt hauptsächlich über die Themen Finanzen, Familie, Reisen und Musik.

Portrait: Jennifer Fizia

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