Wohntraum finanzieren

Finanzierung ohne Eigenkapital – so geht’s

Portrait: Kerstin Schuster

Kerstin Schuster

Wie du deinen Immobilientraum mit einer Finanzierung auch ohne Eigenkapital möglich machst

Träumst du von den eigenen vier Wänden, aber das nötige Eigenkapital fehlt? In diesem Beitrag erfährst du, wie du eine Finanzierung auch ohne Eigenkapital auf die Beine stellst. Du erfährst, wie viel Eigenkapital du idealerweise für eine Immobilienfinanzierung mitbringst, was alles als Eigenkapital gilt, wie du dieses aufbaust und welche Vor- und Nachteile eine Finanzierung ohne Eigenkapital für dich haben kann.

Hauskauf: Wie viel Eigenkapital benötige ich idealerweise für eine Finanzierung?

Eine der ersten Fragen, die sich viele Menschen vor dem Kauf von Wohneigentum stellen, ist, wie viel Eigenkapital sie dafür mitbringen müssen. Die gute Nachricht: Es ist möglich, eine Immobilie ohne eigenes Kapital zu finanzieren. Dennoch ist es ratsam, zumindest einige finanzielle Rücklagen zu haben.

Als Faustregel gilt: Je mehr Eigenkapital du mitbringst, desto besser sind die Konditionen deines Darlehens. Expert:innen für Immobilienfinanzierung raten, mindestens 20 bis 30 Prozent der Kosten selbst mitzubringen.

Tipp: Denke daran, dass du bei der Planung der Kosten nicht nur den Kaufpreis für die Immobilie einplanst, sondern auch die Kaufnebenkosten. Welche Nebenkosten dich erwarten sowie nützliche Tipps rund um die Immobilienfinanzierung findest du in unserem Beitrag zum Thema Immobilienfinanzierung.

Kommen wir zur nächsten Frage: Wozu brauchst du überhaupt Eigenkapital?

Warum brauche ich überhaupt Eigenkapital?

Mit vorhandenem Eigenkapital erhöhst du deine Bonität und machst dich für Banken attraktiver, denn es dient als Sicherheit und senkt das Ausfallrisiko deines Darlehens. Je höher dein Anteil an Eigenkapital ist, desto mehr reduzierst du die Gesamtkosten deiner Finanzierung, da du weniger Zinsen zahlst.

Du siehst also: Eine Immobilie lässt sich zwar auch zu 100 Prozent finanzieren, mit Eigenkapital finanzierst du aber zu besseren Konditionen.

Doch wie stellst du fest, wie hoch dein Eigenkapital ist?

Was gehört zum Eigenkapital?

Zum Eigenkapital zählen alle finanziellen Reserven, die dir kurzfristig zur Verfügung stehen. Also Geld, auf das du im Notfall rasch zugreifen kannst.

Zum Eigenkapital gehören:

  • Ersparnisse: Geld auf dem Sparkonto, Tagesgeldkonto oder Festgeld
  • Wertpapiervermögen: Investitionen in Aktien oder Fonds
  • Lebensversicherung: Der Rückkaufwert einer Lebensversicherung kann für die Finanzierung genutzt werden.
  • Bausparvertrag: Ein zuteilungsreifer Bausparvertrag kann als Eigenkapital dienen und ermöglicht staatliche Förderungen. Außerdem kannst du das zinssichere Bauspardarlehen für deine Finanzierung nutzen.

Wie kann ich sinnvoll Eigenkapital aufbauen?

Wenn du deinen Wohntraum planen und für deine Traumimmobilie Eigenkapital aufbauen möchtest, gibt es dafür verschiedene Strategien. Bevor du damit anfängst, ist es aber sinnvoll, dir zunächst einen Überblick über deine Finanzen zu verschaffen. Was ist vorhanden, wie hoch sind deine monatlichen Einnahmen und deine monatlichen Ausgaben? Wenn du deine monatlichen Ausgaben nicht kennst, kann dir eine Haushaltsbuch-App helfen. Einen ersten Überblick über die aktuell besten Apps findest du hier: Haushaltsbuch-Apps im Test: Das sind die besten Helfer für Ihre Finanzen – CHIP.

In der Regel brauchst du nicht mehr als etwas Planung, Zeit und Disziplin, um dir ein solides Eigenkapital aufzubauen. Hier sind einige bewährte Methoden:

  • Sparplan: Richte dir einen monatlichen Sparplan ein und lege einen festen Betrag auf ein separates Konto zurück. Mit der Zeit erhöht sich so dein Eigenkapital von selbst.
  • Wertpapierinvestitionen: Investiere in Aktien, Fonds oder andere Wertpapiere, um dein Vermögen zu steigern. Dein Geld langfristig für dich arbeiten zu lassen, kann eine lohnende Strategie sein.
  • Lebensversicherung optimieren: Prüfe, ob du deine Lebensversicherung so anpassen kannst, dass sie dir als Eigenkapital für den Kauf deiner Traumimmobilie dient, ohne die Absicherung deiner Familie zu gefährden.
  • Bausparvertrag: Ein Bausparvertrag ist eine weitere sichere und clevere Möglichkeit, um Eigenkapital aufzubauen. Du zahlst regelmäßig in den Vertrag ein und profitierst von staatlichen Förderungen. Welche Vorteile Bausparen gerade jetzt für angehende Hausbesitzer:innen haben kann, erfährst du in unserem Beitrag zum Thema „Ist Bausparen sinnvoll?“.

Finanzierung ohne Eigenkapital – Vor- und Nachteile

Bevor du dich für dein Eigenheim für eine Finanzierung ohne Eigenkapital entscheidest, solltest du sowohl die Vorteile als auch die Nachteile kennen und gut abwägen. Damit du an alles Wichtige denkst, haben wir diese für dich zusammengefasst.

Vorteile einer Finanzierung ohne Eigenkapital:

  1. Schnellere Verwirklichung: Statt jahrelang Eigenkapital aufzubauen, kannst du deine Traumimmobilie spontan kaufen.
  2. Du kannst vorhandenes Vermögen anderweitig investieren: Eventuell kannst du deine Ersparnisse gewinnbringender anlegen als in Form von Eigenkapital.
  3. Flexible Finanzierung: Oft ist auch bei einer Finanzierung ohne Eigenkapital eine flexible Tilgung möglich, die sich deinem Budget anpasst. Dies kann besonders für junge Familien und Singles von Vorteil sein, da sie möglicherweise ein begrenztes Budget haben.

Nachteile einer Finanzierung ohne Eigenkapital:

  1. Höhere Zinsen: Da das Ausfallrisiko bei einer Finanzierung ohne Eigenkapital für die Bank höher ist, zahlst du oft höhere Zinsen. Dies bedeutet, dass die Gesamtkosten deiner Finanzierung über die Zeit hinweg höher ausfallen.
  2. Längere Tilgungsdauer: Eine Finanzierung ohne Eigenkapital bedeutet oft, dass du deine Immobilie länger abbezahlen musst, da du dir dafür mehr Geld leihen musst. Dies führt zu einer längeren Belastung durch Darlehensraten.
  3. Geringere Verhandlungsmacht: Ohne Eigenkapital erhältst du möglicherweise weniger Kreditangebote. Dies kann deine Optionen bei der Auswahl des besten Finanzierungspartners einschränken.

Grundsätzlich gilt: Die besten Aussichten auf eine Finanzierung ohne Eigenkapital hast du, wenn du ein gutes Einkommen und einen sicheren Arbeitsplatz vorweisen kannst, einen guten SCHUFA-Score hast und sich die Immobilie, die du erwerben möchtest, in einem guten Zustand und in guter Lage befindet.

Fassen wir noch einmal kurz zusammen: Eigenkapital ist, wenn verfügbar, immer eine gute Wahl. Dennoch gibt es Wege, auch ohne Eigenkapital ins Wohneigentum zu gelangen. Die Entscheidung für oder gegen eine Finanzierung ohne Eigenkapital hängt von deiner individuellen Situation und deinen Zielen ab.

Sobald du deine Entscheidung getroffen hast, kannst du die obengenannten Tipps nutzen, um deinem Ziel näherzukommen. Ob eine Finanzierung mit oder ohne Eigenkapital: Träume nicht länger von den eigenen vier Wänden – verwirkliche sie!

Kerstin Schuster

Kerstin Schuster lebt als freie Texterin und Lektorin im sonnigen Dreiländereck. Sie hat sich unter anderem auf die Themen Finanzen, Finanzdienstleister und grüne Wirtschaft spezialisiert.

Portrait: Kerstin Schuster

Erfülle dir deine Wohnträume

Ob minimalistisch oder weitläufig, Alt- oder Neubau, geteilt oder ganz für dich allein: Das Glück vom eigenen Zuhause ist so individuell wie du. Vielleicht weißt du schon genau, wie du leben willst. Oder wir konnten dich mit unseren Wohnkonzepten ein bisschen inspirieren. Egal, welche Träume du verwirklichen willst – die Sparkassen und die LBS NordWest stehen dir bei der Erfüllung deiner Wohnträume zur Seite. Wir freuen uns auf dich!

Welche Wohnträume auch immer du verwirklichen willst –
die LBS NordWest und die Sparkassen stehen dir zur Seite.