Homestories

Vom Resthof zur Hundepension:
zu Besuch bei Smiling Dog

Portrait: Helene Kilb (Textkonfekt)

Helene Kilb (Textkonfekt)

Smiling Dog: Wo Altes auf Modernes trifft

Vor dem Eingang der Hundepension Smiling Dog recken weiße Hortensien ihre Blütenköpfe in die Luft, auf den Treppenstufen stehen Blumenkübel und eine Zink-Gießkanne. Durch die weiße Eingangstür gelangen Besucher:innen ins Herz des Hauses, die Tenne. Wo einst große Fuhrwagen entladen wurden, steht heute ein langer Tisch aus Naturholz, umgeben von Stühlen in verschiedenen Stilen. Beim Eintreten ertönt kurz Gebell, dann stehen zwei Hunde schwanzwedelnd im Raum. Vor den roten Backsteinmauern mit freigelegten Fachwerkbalken stehen Vintage-Fundstücke wie ein Singer-Nähmaschinentisch, Kommoden mit Holzschnitzereien und ein Stuhl mit Wiener Geflecht. Daneben sorgen einzelne Elemente für einen modernen Touch: etwa die minimalistischen, silberfarbenen Lampen über dem Esstisch oder die Spruch-Schilder, die an vielen Wänden hängen.

Viel Platz, aber auch viel Arbeit in der Pension Smiling Dog

Vor einigen Jahren sah das Gebäude der Smiling Dog Hundepension ganz anders aus. Den Eingang verschloss ein altes Holztor, unter dem der Wind hindurchzog. An den Wänden hingen vergilbte Blumentapeten. Viele Decken waren abgehängt. Der Boden bestand aus Pflastersteinen, die einfach auf Sand verlegt worden waren. „Der Hof war komplett heruntergekommen“, sagt Meike Beiser-Kölling, die heute zusammen mit ihren drei Söhnen, ihrem Bruder Axel und ihrer Schwägerin Sabine auf dem Resthof in der niedersächsischen Gemeinde Osterwald wohnt.

Schon 2014, als sie den ehemaligen Bauernhof besichtigten, wussten die sechs, dass hier jede Menge Arbeit auf sie warten würde. Trotzdem waren das rund 400 Quadratmeter große Gebäude und die weitläufige Rasenfläche, die daran angrenzte, perfekt für ihr Smiling Dog-Vorhaben. „Die Idee kam uns beim Gespräch mit einer Hundehalterin, die in die Reha gehen sollte und nicht wusste, wo sie in dieser Zeit ihren Hund unterbringen sollte“, sagt Meike. Sie stellten fest, dass es für solche Fälle nicht viele Möglichkeiten gibt. Schon bald war der Ehrgeiz geweckt, die Hundepension Smiling Dog zu eröffnen.

Smiling Dog: Eine Vision wird zur Realität

Im Frühjahr 2015, nur wenige Monate nach der ersten Besichtigung, unterschrieben sie den Kaufvertrag für das, was später die Smiling Dog Hundepension werden sollte. Sie begannen zu planen, welche Räume wo liegen sollten. So bildet heute der große gemeinschaftlich genutzte Wohn- und Essbereich mit der Küche das Zentrum. Von dort aus geht es zu den privaten Wohnbereichen und zum Gebäudeteil für die vierbeinigen Pensionsgäste. Dieser besteht aus einem Garten zum Herumtollen und zwei Räumen zum Füttern und Ausruhen in der Mittagspause. „Als die Einteilung feststand, haben wir wochenlang herausgerissen“, erzählt Meike. Sie und ihre Familie schlugen nicht tragende Wände mit dem Vorschlaghammer ein, rissen alte Leitungen heraus, befreiten alte Balken von zentimeterdicker Farbe und fuhren den Schutt mit Schubkarren ins Freie. In der ehemaligen Tenne nahmen sie die eingezogene Decke und marode Zwischenbalken heraus. „Zwischenzeitlich konnten wir vom Erdgeschoss direkt bis zum Dachgiebel hochschauen“, erzählt Meike.

Mit vereinten Kräften zur Hundepension Smiling Dog

Das Entkernen der Hundepension Smiling Dog erledigte die Familie komplett in Eigenregie. Neben Sabine und Axel Kölling, Meike Beiser-Kölling und ihren drei Söhnen kam Unterstützung aus dem Freundeskreis: „Die Kumpels meiner Söhne waren jedes Wochenende dabei und halfen, Container um Container zu füllen“, erinnert sich Meike. Beim anschließenden Innenausbau übernahm ihr Bruder Axel, der selbst einen Handwerksbetrieb besitzt, das Kommando. Sie gossen einen Estrich ein, verlegten Dämmungen und Laminat, zogen Zwischenwände und -decken ein, versetzten Fensteröffnungen und verputzen freiliegende Mauern. „Bis auf die Heizung und den Strom haben wir alles selbst gemacht“, sagt Meike. „Diese Arbeiten rauszugeben, wäre unbezahlbar gewesen.“

So ist auch einer ihrer wichtigsten Tipps für alle, die ein ähnliches Projekt planen: „Ganz ohne handwerkliches Geschick geht es nicht. Gerade ein Projekt wie unsere Smiling Dog Hundepension wäre auf jeden Fall eine Nummer zu groß. Und es ist gut, ein Netzwerk zu haben mit Menschen, die ein Auge fürs Bauliche haben und unterstützen.“ Darüber hinaus lohnt es sich für jedes kleine oder große Bauprojekt, aktiv nach recycelbaren Materialien zu schauen. „Zum Beispiel gab es bei uns ein Haus in der Gegend, bei dem neue Türen eingebaut wurden. Die alten sollten weggeworfen werden, obwohl sie noch völlig intakt waren. Jetzt haben wir sie bei uns im Wohnzimmer eingesetzt“, sagt Meike.

Die Eröffnung der Hundepension Smiling Dog mit Hindernissen

In Anbetracht der umfangreichen Sanierung war es umso ärgerlicher, dass die Hundepension nun nicht wegen der Räumlichkeiten auf der Kippe stand – sondern wegen der Bürokratie. „Parallel zum Umbau lief das Genehmigungsverfahren“, sagt Meike. Bald stellte sich heraus, dass dieses nicht so glatt lief, wie zunächst vom Bürgermeister telefonisch versichert. „Einige Anwohner:innen hatten eine Bürgerinitiative gegründet, um die Eröffnung der Pension Smiling Dog zu verhindern“, erzählt Meike. „Sie hatten Sorge, dass die Hunde in der Pension zu viel Lärm machen. Und natürlich bellen unsere Hunde mal – aber eben nur zwischendurch, wie jeder Privathund auch.“ Trotzdem war die Voraussetzung für die Genehmigung ein Lärmgutachten, das aber erst auf die erste Woche nach der Eröffnung angesetzt war. Zum Glück führte das Gutachten aber zu einem positiven Ergebnis. Und so empfängt das Smiling-Dog-Team seit mittlerweile acht Jahren Hunde aus der Region, um ihnen einen angenehmen Aufenthalt in der Pension zu ermöglichen.

Helene Kilb (Textkonfekt)

Als freiberufliche Redakteurin und Texterin schreibt Helene Kilb am liebsten über alles, was sie selbst begeistert. Das sind einerseits neue Interiortrends und Deko-Ideen, aber andererseits auch Themenbereiche wie Nachhaltigkeit, Familie und die sozialen Medien.

Portrait: Helene Kilb (Textkonfekt)

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