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Veganuary: vegan essen für einen Monat

Portrait: Helene Kilb (Textkonfekt)

Helene Kilb (Textkonfekt)

Veganuary – was ist das?

2014 gründeten der britische Unternehmer Matthew Glover und seine Frau Jane Land die Veganuary-Bewegung. Die Idee dahinter: Teilnehmende verzichten 31 Tage lang auf tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Eier oder Milchprodukte. Was klein begann, ist heute in vielen Ländern der Welt bekannt. In Deutschland haben 2023 laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov neun Prozent der Erwachsenen am Veganuary teilgenommen – das entspricht rund 6,3 Millionen Menschen. Insbesondere Nicht-Veganer:innen erleichtert der Aktionsmonat den Einstieg. Denn im veganen Januar gibt es auf Blogs, auf Social-Media-Kanälen oder in Newslettern wie dem der Veganuary-Bewegung zahlreiche Tipps und Ideen für Rezepte, die sich ohne großen Aufwand umsetzen lassen.

Was für den Veganuary 2024 spricht

Eine vegane Ernährung lohnt sich aus mehreren Gründen. Allen voran lässt sich dadurch das Leid vermeiden, das bei der Nutztierhaltung oftmals Alltag ist. Durch den Verzicht auf tierische Lebensmittel verringert sich zudem der ökologische Fußabdruck – denn ihre Produktion, verursacht viele Treibhausgase.

Aber aufgepasst: Achte bei einer veganen Ernährung auf deine Nährstoffversorgung, vor allem auf das wichtige Vitamin B12, das du bei Fisch- und Fleischverzicht zum Beispiel durch mit Vitamin B12 angereicherte Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen kannst. An dieser Stelle wichtig zu wissen: ballaststoffreiche Getreideprodukte, viel Obst und Gemüse, Sport treiben, Verzicht auf Alkohol und Rauchen tragen generell zu einer gesunden Lebensweise bei.

Lebensmittel wieder wertschätzen lernen mit dem Veganuary

Doch egal, ob du dich am Ende des Veganuarys dafür entscheidest, dabei zu bleiben oder wieder zu deiner gewohnten Ernährung zurückzukehren: Diese Zeit bietet dir die Chance, dich bewusst mit dem Thema Essen auseinanderzusetzen. Wie sehr dieses Bewusstsein für Lebensmittel heutzutage vielen Menschen fehlt, hat auch die Initiative der Ernährungsräte erkannt. In 45 Städten in ganz Deutschland gibt es bereits einen Ernährungsrat, unter anderem in Hannover. Spannende Einblicke gibt dessen Sprecherin Daria Kistner, die selbst vegan lebt.

Bildquelle: Daria Kistner

Frau Kistner, Sie sagen, wir haben heutzutage den Kontakt zu Lebensmitteln verloren. Warum?

Früher investierte man viel Lebenszeit, säte Lebensmittel aus, pflegte sie, erntete sie, verarbeitete sie und verbrauchte sie in Gänze. Dadurch wussten Menschen, wann welche regionalen Gemüsesorten wachsen, wie sich etwa der Schwanz einer Kuh noch verwerten lässt und welche Mühen es kostet, eine Tomate zu ernten. Heute erkaufen wir uns Lebensmittel. Daher sind wir nicht mehr verbunden mit der Arbeit, die ihre Erzeugung braucht, es fehlt an Wissen und Wertschätzung. Essen ist eher ein Statussymbol, ein Lifestyle, über den wir uns definieren. Und: Die starke Preisorientierung dabei wirkt sich für alle Beteiligten negativ aus, für Erzeuger:innen, Käufer:innen, Konsument:innen und natürlich auch die Natur und die Nutztiere.

Wie gehen die Ernährungsräte vor, um ein neues Bewusstsein zu schaffen?

Wir betreiben Ernährungsbildung. Zum Beispiel in Schulen, die oft von Catering-Services beliefert werden, wirken wir darauf hin, dass frisch gekocht wird oder dass zumindest eine kalte Teilproduktion stattfindet – also, dass etwa Salate geschnippelt werden. Auch versuchen wir, Schüler:innen und Eltern zu beteiligen. Abgesehen davon bieten wir Kurse an, und wir verbreiten Informationen über soziale Netzwerke und andere Kanäle.

Ein weiteres Thema auf der Agenda ist Lebensmittelverschwendung. Wie hängt sie mit all dem zusammen?

Durch das fehlende Wissen und die fehlende Wertschätzung kommt es dazu, dass Menschen Lebensmittel verschwenden. Fehlendes Wissen zeigt sich zum Beispiel beim Mindesthaltbarkeitsdatum. Es garantiert, dass bis zu diesem Datum gewisse Qualitätsmerkmale wie etwa Farbe oder Konsistenz erhalten bleiben. Das bedeutet nicht, dass nach diesem Datum der Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert wird. Trotzdem halten sich viele Menschen eisern an dieses Datum und sagen sich: „Okay, das war ohnehin günstig, das kann ich wegwerfen.“

Der Veganuary bietet die Chance, sich bewusster zu ernähren – ohne Fleisch und Tierprodukte, aber auch regional und saisonal. Wie gelingt das am besten?

Ich empfehle, auf einen Bauernmarkt zu gehen und sich mit den Erzeuger:innen zu unterhalten. Die wissen so wahnsinnig viel über ihre Produkte und haben richtig gute Tipps. Bestes Beispiel für Hannover ist ein toller Pilzstand auf dem Bauernmarkt am Moltkeplatz: Es gibt da sicher zehn unterschiedliche Arten von Pilzen, und bei jedem weiß der Verkäufer genau, wie und für welches Gericht sie sich am besten zubereiten lassen. Für überzeugte Veganer:innen ist die Gärtnerei „Solidarische Landwirtschaft Wildwuchs“ ein toller Anlaufpunkt. Dort wird Gemüse vegan angebaut, also ohne Dünger tierischen Ursprungs.

Wie aufwendig ist eine vegane Ernährung?

Es erfordert anfangs Disziplin, aber wenn man es gewohnt ist, vegan zu essen, geht man auch gerne vegan einkaufen oder besucht ein veganes Restaurant. Ich habe mich noch nie so vielfältig ernährt wie als Veganerin – weil ich nicht wusste, was ich mit Gemüse alles machen kann oder welche Getreidesorten es alles gibt. Um da einem Mangel vorzubeugen und sich fundiert zu informieren, empfehle ich den YouTube-Kanal des Ernährungswissenschaftlers Niko Rittenau.

Welche Rezepte eigenen sich als Einstieg?

Hülsenfrüchte und Getreide kombiniert, liefern essenzielle Aminosäuren: etwa Humus mit Pita-Brot, Tacos mit Mais oder ein Erbseneintopf mit Brot. Für einen hohen Proteingehalt eignet sich nach dem Pilze sammeln etwa eine Pilz-Pfanne. Das sind ganz einfache und günstige Gerichte.

Wenn du vielleicht auch auf den Geschmack der veganen Ernährung im Veganuary gekommen bist, haben wir noch einen kleinen Tipp für dich: viele deutsche Supermärkte machen mittlerweile beim Aktionsmonat mit und haben zahlreiche vegane Produkte in ihr Sortiment aufgenommen. Allein letztes Jahr waren das über 1.600 neue pflanzliche Produkte. Hol dir hier noch mehr Inspiration für deinen gesunden Start ins Jahr!

Ein besonderer Hinweis für dein bevorstehendes veganes Osterfest: Viele dieser Rezepte eignen sich hervorragend für ein festliches Ostermenü. So kannst du deine Liebsten mit leckeren, veganen Alternativen überraschen und gleichzeitig neue Geschmackswelten entdecken.

Helene Kilb (Textkonfekt)

Als freiberufliche Redakteurin und Texterin schreibt Helene Kilb am liebsten über alles, was sie selbst begeistert. Das sind einerseits neue Interiortrends und Deko-Ideen, aber andererseits auch Themenbereiche wie Nachhaltigkeit, Familie und die sozialen Medien.

Portrait: Helene Kilb (Textkonfekt)

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