Wohnen in der Zukunft

Dachbegrünung: Grüner Sommer statt grau in grau

Portrait: Leonie Zimmermann

Leonie Zimmermann

Vor- und Nachteile vom Trend zur Dachbegrünung

Dachgärten liegen voll im Trend. Sie sind umweltfreundlich, ästhetisch und praktisch für die Anwohner:innen. Allerdings bringen Dachbegrünungen auch ein paar Nachteile mit sich. Wir verraten dir, welche Möglichkeiten es gibt und wie viel das Ganze kostet.

Mit den steigenden Temperaturen Mitte des Jahres wird auch die Umwelt endlich wieder grüner. Heutzutage erblühen auch immer mehr Dächer in Deutschlands Innenstädten in einem satten Grün. Dachbegrünung erlebt aktuell einen regelrechten Boom – und das auch aus gutem Grund. Denn die Grünfläche auf dem Hausdach wirkt im Sommer wie eine natürliche Klimaanlage: Im Winter trägt die Dachbegrünung zur Wärmedämmung bei, im Sommer dient sie als Hitzeschutzschild. Also nichts wie her mit der Grünfläche auf dem Dach? Ganz so einfach ist es dann leider auch nicht! Vor einem solchen Projekt gibt es jede Menge zu bedenken und zu planen. Aus diesem Grund stellen wir dir die wichtigsten Vor- und Nachteile einer Dachbegrünung einmal ausführlicher vor.

Die Vorteile einer Dachbegrünung

1. Gut für die Umwelt

Die Pflanzen auf dem Dach sehen nicht nur schön aus, sondern reinigen auch noch die Luft. So sorgen sie vor allem in der Stadt dafür, dass Feinstaub und Schadstoffe aus der Luft herausgefiltert werden. Das ist aber noch nicht der einzige umweltfreundliche Aspekt einer Dachbegrünung. Die grünen Dächer können auch einen wichtigen Lebensraum für Insekten und Vögel bieten, außerdem speichern die Grünflächen Regenwasser und entlasten damit die Kanalisation. Das langsam verdunstende Wasser sorgt zusätzlich für eine Verbesserung des Umgebungsklimas.

2. Gut für die Bewohner:innen

Die Anwohner:innen profitieren gleich mehrfach durch eine begrünte Dachfläche. Durch die zusätzliche Wärmeschicht im Winter können Heizkosten eingespart werden. Expert:innen sagen, dass bei einem Gründach im Vergleich zu einem Kiesdach lediglich drei bis zehn Prozent weniger Wärme entweichen. Das liegt an der mehrschichtigen Konstruktion des Gründachs. Die erste Lage besteht aus Vlies und trennt das vorhandene Dach vom Gartenaufbau. Darauf wird dann eine wasserdichte Schutzfolie angebracht, die bei Bedarf mit einer Wurzelschutzfolie verbunden werden kann. Als nächstes folgen Speichermatte und Drainageschicht, damit das Wasser gespeichert und abgeleitet werden kann. Ein weiteres Vlies sorgt nun dafür, dass die Substratpartikel die Drainage nicht verstopfen können. Anschließend folgt der wesentliche Punkt der Dachbegrünung: Das Substrat, das als Nährboden für die Pflanzen dient. Splitt, Bims oder Lavastein können darüber hinaus hinzugegeben werden, um die Belüftung und Bewässerung des Dachgartens zu verbessern.

3. Strapazierfähig

Diese spezielle Konstruktion ist im Übrigen nicht nur optimal auf Kälte vorbereitet: Das Gründach gilt generell als sehr witterungsbeständig, sodass die Dachkonstruktion bis zu zehn Jahre länger hält als die gängigen Alternativen. Durch die spezielle Konstruktion sind Gründächer zudem sehr lärmreduzierend. Und: Gerade in Innenstädten sind Gartenflächen oft rar. Ein weiteres Problem, das Gründächer lösen können. Denn der Garten auf dem Dach kann genutzt werden – und kostet zudem nicht einmal zusätzlich Miete.

Für eine schönere Stadt: Mit strategischer Dachbegrünung gehören triste Stadtbilder der Geschichte an. Durch die bepflanzten Dächer wirken selbst Großstädte wieder naturnäher und einladender. Besonders in Industriegebieten und Bürokomplexen kann so das Arbeitsumfeld attraktiver gestaltet werden.

Die Nachteile einer Dachbegrünung

1. Hoher Zeitaufwand

Die Anschaffung einer Dachbegrünung kann zumindest dann zum Nachteil werden, wenn man davon ausgeht, dass die Grünfläche sich von allein versorgt. Die Pflanzen auf dem Dach benötigen, zumindest bei einer intensiven Begrünung, genauso viel Zuwendung wie die Gewächse am Boden. Hierbei handelt es sich um die aufwendigste Form der Dachbegrünung, die von einem normalen Garten mit Bäumen und aufwendigen Pflanzen vergleichbar ist. Die Höhe des Gesamtaufbaus liegt hier zwischen 25 und 100 Zentimetern und kann meist auch von allen Bewohner:innen betreten und genutzt werden.

Die pflegeleichte Alternative bietet eine extensive Dachbegrünung. Die entsprechenden Grünflächen bestehen aus niedrigen Stauden, sind höchstens 20 Zentimeter hoch und benötigen nur gelegentliche Pflege. Welches Gründach letztlich angelegt werden kann, hängt zudem sehr stark von der Tragfähigkeit des Gebäudes ab. Eine extensive Begrünung sieht 40 bis 150 Kilogramm pro Quadratmeter vor – die intensive Begrünung übersteigt dieses Gewicht oftmals deutlich.

2. Komplexer Aufbau

Komplexer Aufbau: Eine falsch installierte Dachbegrünung erhöht das Risiko von Wasserschäden im Haus erheblich. Das liegt daran, dass das Substrat und die Pflanzen Wasser speichern. Wird das Gründach allerdings von einem Profi angebracht und dabei darauf geachtet, dass die Dachabdichtung „wurzelfest“ ist und die Drainage funktioniert, ist das Risiko verschwindend gering. „Lieber einmal etwas mehr für einen echten Profi zahlen, statt jemanden ohne Fachkenntnisse ins Haus zu holen und am Ende doppelt und dreifach zu zahlen.“ Dies

3. Kostenintensiv

Umweltschutz, Ästhetik und ein gesteigerter Wohlfühlfaktor – das alles hat natürlich seinen Preis. Zumindest ist ein Gründach erstmal teurer als alternative Lösungen wie Dachpappe oder Kies. Wie hoch der Endpreis für die Dachbegrünung ist, hängt in der Tat von mehreren Faktoren ab. Allgemein lässt sich allerdings sagen, dass eine extensive Dachbegrünung günstiger ist als eine intensive. Der Grund liegt allein schon daran, dass eine intensive Dachbegrünung deutlich aufwendiger ist. Dann kommt es noch darauf an, mit welchen Pflanzen man arbeiten möchte. Im Schnitt liegen die Kosten für ein extensives Gründach pro Quadratmeter bei 50 Euro. Für ein intensives Gründach müssen Hauseigentümer:innen mit rund 140 Euro pro Quadratmeter rechnen. Vergessen darf man dabei allerdings nicht, dass ein Gründach auf Dauer dazu beitragen kann, Heizkosten zu sparen und die Kanalisation zu entlasten. Beides wirkt sich positiv auf den Geldbeutel aus.

Leonie Zimmermann

Leonie Zimmermann lebt in Norddeutschland und schreibt als freiberufliche Online-Redakteurin am liebsten über die schönen Dinge des Lebens: Reisen, Mode, Gefühle und natürlich alles, was es für ein schönes und nachhaltiges Zuhause braucht.

Portrait: Leonie Zimmermann

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