Alltags-Hacks

Minimalismus im Alltag

Portrait: Carolina Karlsson

Carolina Karlsson

Warum weniger mehr ist

Immer öfter sind in Magazinen oder auf Social Media zahlreiche Bilder von aufgeräumten und dezent dekorierten Räumen zu sehen. Sehr hübsch! Aber wie realistisch ist es wirklich, sich im Alltag einzuschränken und mit wenig auszukommen? Obwohl der minimalistische Wohn- und Lebensstil zunächst sehr leicht aussehen mag – sobald sich die Kleidung auf dem Stuhl stapelt und die Küchengeräte auf den Schrank gestellt werden, weil darin einfach kein Platz mehr ist, hat das alles nicht mehr viel mit den schicken Interieur-Bildern zu tun. Wir klären im Folgenden daher zunächst einmal die Frage, was Minimalismus überhaupt bedeutet. Anschließend werfen wir einen realistischen Blick auf den minimalistischen Stil und zeigen, wie man ihn in seinen Alltag integrieren kann und was die großen Vorteile daran sind. 

Minimalismus – was bedeutet das?

Eigentlich kann das Einschränken im Alltag doch gar nicht so schwer sein. Denn wie viel brauchen wir tatsächlich, um glücklich zu sein? Nicht viel, vermutlich. Allerdings ist die Sache mit dem Minimalismus und dem Konsumverzicht oftmals komplizierter als gedacht. Dabei ist der Minimalismus lediglich eine bestimmte Form des Lebensstils. Laut Definition des Dudens versteht man unter Minimalismus die „bewusste Beschränkung auf das Minimum, auf das Nötigste“. Egal ob Zuhause, bei der Inneneinrichtung oder im alltäglichen Leben: Beim Minimalismus konzentrieren wir uns auf das Wesentliche und wollen unnötige Dinge loswerden. Dafür wird in allen Ecken der eigenen vier Wände ausgemistet und nur das angeschafft, was wir für wirklich wichtig halten. Der Grundgedanke ist also klar - im Kern des Minimalismus geht es darum, sich mit wenigen Dingen zu umgeben, unliebsamen Ballast abzuschmeißen und sich auf das wirklich Wichtige im Leben zu konzentrieren. 

Woher kommt der Minimalismus?

Der Minimalismus, auch bekannt als „Simple Living“ oder „Downshifting“, ist eine Bewegung, die in den USA bereits Mitte der 1960er Jahre populär geworden ist. Mittlerweile ist der cleane Lebensstil über den großen Teich aber auch zu uns nach Europa herübergeschwappt. Ursprünglich war der Minimalismus allerdings eine Kunstrichtung, die als Gegenbewegung zum Expressionismus begonnen hat. Und auch in der Antike waren bereits Spuren des minimalistischen Lebensstils zu finden. Heute ist der Minimalismus in unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens vertreten - vor allem im Design. Der Minimalismus als Wohntrend sowie der Minimalismus als Lebensstil sind daher kaum noch wegzudenken. 

6 Tipps, um Minimalismus in den Alltag zu integrieren

1. Kräftig ausmisten!

Gerade im Kleiderschrank kann das schnell zu einer großen Herausforderung werden. Starte daher erst einmal mit einer kleinen Entrümpelungsübung. Hierbei sortierst du am ersten Tag nur ein Teil aus, am zweiten Tag dann schon zwei Kleidungsstücke und so weiter. Du wirst sehen, in Sachen Klamotten wirst du ganz schnell zum Minimalismus-Profi. Übrigens gilt das auch für das Aussortieren von unnötigem Nippes, der sich in der Wohnung ansammelt, aber eigentlich keinen Nutzen hat. 

2. Sauber machen!

Sicherlich fragst du dich jetzt, was Putzen mit Minimalismus zu tun hat? Eine ganze Menge. Denn nicht nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist, sondern auch in einem sauberen Zuhause. Bringe deine Wohnung daher auf Vordermann und verwende dafür idealerweise umweltfreundliche DIY-Putzmittel. Apropos Selbermachen! Minimalismus geht auch im Bad und zwar durch den Verzicht auf Einweg-Produkte und schädliche Inhaltsstoffe in Kosmetika. Stelle deine Pflegeprodukte daher doch einfach aus wenigen Zutaten selbst her oder investiere in Mehrwegartikel für die tägliche Körperpflege, wie zum Beispiel waschbare Abschminkpads, Bambuszahnbürste oder, oder, oder. 

3. Verzichten!

Minimalismus hat immer etwas mit Verzicht zu tun. Das kannst du zum Beispiel bei deiner Ernährung relativ simpel umsetzen, indem du hauptsächlich nur noch Leitungswasser trinkst oder ungesüßten Tee. Oftmals enthalten die Getränke aus dem Supermarkt Unmengen an ungesunden Inhaltsstoffen, etwa Zucker, Farb- und Konservierungsstoffe. Obendrein werden sie dann auch noch in Plastik-Einwegverpackungen verkauft. Zudem propagiert der Minimalismus keine einseitige Ernährung. Lasse dich einfach nicht von dem Überangebot an Produkten und Lebensmitteln im Supermarkt erschlagen. Kaufe stattdessen lieber frische, regionale und unverarbeitete Leckereien. 

4. Schone die Ressourcen!

Das heißt nicht, dass du aus Sparsamkeit jetzt nicht mehr heizen sollst. Achte aber darauf, dass du Strom, Wasser und Heizung achtsam in deinen vier Wänden einsetzt. Gleiches lässt sich auch auf das Reisen übertragen. Es muss nicht immer die Fernreise mit dem Flugzeug sein. Auch ein Trip mit dem Fahrrad oder der Bahn birgt spannende Abenteuer. 

5. Sag Ja zum digitalen Detox!

Auch wenn das Scrollen durch den Feed auf dem Smartphone total inspirierend sein kann, ist es nicht selten auch ein echter Zeit- sowie Energiefresser. Der übermäßige Medienkonsum kann auf Dauer nicht gesund sein. Deshalb ist es umso wichtiger, für sich selbst das richtige Maß zu finden. Stelle dein Handy auf lautlos und sei einfach mal 24 Stunden offline. Ein wenig Quality-Time mit den Lieblingsmenschen ist ohnehin viel schöner. 

6. Fokussiere dich auf das Wesentliche!

Minimalismus bedeutet auch, dass man seine Gedanken nicht abschweifen lässt und sich auf sich selbst konzentriert. Das ist wirklich nicht so leicht. Hier ist Training angesagt. Geistiger Minimalismus reinigt dich von innen und hält deine Gedanken einfach und strukturiert. 

Was sind die Vorteile des Minimalismus?

Grundsätzlich bietet der Minimalismus verschiedene Vorteile. Das kann für manche die positive Auswirkung auf die Umwelt sein oder auch das Freiheitsgefühl, das man genießt, wenn das Leben nicht mit unnötigem Ballast zugemüllt ist. So oder so – lässt man den Minimalismus in den Alltag einziehen, spart man Zeit und Geld und hat deutlich mehr Energie für Freunde, Familie und Hobbys. Denn das Entrümpeln befreit nicht nur den Kleiderschrank, sondern auch die eigene Seele. 

Ein minimalistisches Leben lässt sich führen, indem man generell alles aus seinem Alltag streicht, was einen irgendwie unglücklich macht. Das können Sachen materiellen Ursprungs sein, aber auch Verabredungen oder unnötige Ausgaben. Der minimalistische Lebensstil führt automatisch dazu, dass wir bewusster leben und gleichzeitig glücklicher werden. Perfekt, um Zeit und Raum für die Dinge zu schaffen, die uns wirklich wichtig sind. 

Carolina Karlsson

Geboren und aufgewachsen in Norddeutschland, ist Carolina Karlsson freiberufliche Online-Redakteurin und Bloggerin. Neben ihrer Leidenschaft für den skandinavischen Stil widmet sie sich unter anderem auch kleinen Upcycling-Projekten sowie Themen rund um einen bewussteren Lebensstil.

Portrait: Carolina Karlsson

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