Einrichtungsstile

Minimalismus Lebensstil

Portrait: Carolina Karlsson

Carolina Karlsson

Minimalismus als Lebensstil

Ausmisten und glücklich sein

Wie viel braucht man eigentlich, um wirklich glücklich zu sein? Laut der Minimalismus-Bewegung nicht viel. Dabei kommt es bei diesem Lebensstil nicht darauf an, besonders wenig zu besitzen, sondern die richtigen Dinge. Wenn von Minimalismus die Rede ist, dann wird der Begriff oft in einem Atemzug mit Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein genannt. Aber was bedeutet eigentlich Minimalismus und wie können wir diese Denkweise umsetzen, ohne Verzicht üben zu müssen? Wir haben für euch die wichtigsten Informationen sowie Tipps für einen minimalistischen Lebensstil zusammengetragen.

Was bedeutet Minimalismus?

Der Grundgedanke hinter dem Minimalismus lässt sich einfach zusammenfassen: Weniger ist mehr. Das gilt nicht nur für das Wohnen, sondern lässt sich auf alle Bereiche des Lebens anwenden.

Wer sich dem Minimalismus verschrieben hat, der ist gewillt, bewusst auf bestimmte Dinge zu verzichten. Sei es im Bezug auf die Einrichtung, den Kleidungsstil oder die Pflegeprodukte. Der Minimalismus schafft ein neues Bewusstsein für den übermäßigen Konsum und stellt unsere Wegwerfgesellschaft einmal mehr in Frage. Egal ob Elektronik, Kleidung, Lebensmittel oder Accessoires - der Konsumwahn nimmt mittlerweile überhand und lässt uns viele Dinge im Überfluss kaufen, die wir eigentlich gar nicht benötigen. Dass ungenutzte Produkte viel zu schnell im Müll landen, verdeutlicht nur einmal mehr, dass wir uns viel bewusster für bestimmte Sachen entscheiden sollten, statt impulsiv nach Dingen zu lechzen, die eigentlich gar nicht in unseren jeweiligen Lebensstil passen. Weniger Müll bedeutet auch gleichzeitig weniger Verschwendung.

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein bilden demnach die Basis für ein minimalistisches Leben, welches sich auf das Wesentliche konzentriert. Viele Minimalisten folgen daher auch dem sogenannten Zero Waste Trend, was nichts anderes bedeutet als ausschließlich Produkte zu kaufen, die wenig bis gar keinen Abfall produzieren. Zudem reduzieren Minimalisten ihren Besitz rigoros auf die Dinge, die sie wirklich brauchen und achten darauf, dass sich im Laufe der Zeit nicht wieder unnützer Kleinkram ansammelt.

Wo kommt die Minimalismus-Bewegung her?

Ähnlich wie bei vielen anderen Trends, schwappte auch der Minimalismus aus den USA zu uns herüber. Was dort 1965 als „Simple Living“ oder „Downshifting“ viele Anhänger hervorgebracht hat, ist nun auch in Europa angekommen. Der Wunsch nach einem reduzierten Lebensstil geht aber tatsächlich noch viel weiter in der Geschichte zurück. Bereits vor Jahrhunderten zogen sich Gläubige ins Kloster zurück und übten dort Verzicht. Auch der Philosoph Diogenes von Sinope (323 v. Chr.) vertrat die Ansicht, dass nur derjenige wirklich glücklich sein kann, der sich von überflüssigen Bedürfnissen befreit.

Das sind die 10 Regeln eines minimalistischen Lebensstils

Tatsächlich ist der Minimalismus etwas sehr Individuelles und lässt sich zwangsläufig nicht pauschalisieren. Wenn ihr euren Lebensstil dem Minimalismus anpassen möchtet, verraten wir euch hier die wichtigsten Regeln und Prinzipien:

1.

Dinge nur kaufen, wenn ihr sie auch wirklich braucht. Nicht zugreifen, weil sie gerade besonders günstig, trendy oder verfügbar sind.

2.

Um den Aspekt des Umweltbewusstseins nachzukommen, solltet ihr einmal mehr das Auto stehen lassen und aufs Fahrrad bzw. auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder zu Fuß gehen.

3.

Die Tiefkühlpizza oder die Suppe aus der Dose sind alles andere als minimalistisch, denn sie stecken voller Zusatzstoffe. Minimalisten leben bewusst und ernähren sich häufig von frischen Zutaten aus der Region.

4.

Auch auf Fleisch solltet ihr hin und wieder verzichten. Zwar sind natürlich nicht alle Minimalisten Veganer oder Vegetarier, aber Fleisch ist ein Luxusgut und sollte auch so behandelt werden.

5.

Wenn ihr den Platz habt, dann könnt ihr Kräuter, Gemüse oder Obst auch selber anbauen. Auf dem Balkon oder dem Fensterbrett findet sich immer ein kleines Plätzchen. So verzichtet ihr auf lange Transportwege und unnötigen Verpackungsmüll.

6.

Reduziert den Stromverbrauch und lasst das Smartphone oder den Fernseher einfach mal links liegen. Es muss auch nicht immer jedes Licht in den eigenen vier Wänden brennen oder im Sommer der Wäschetrockner laufen.

7.

Minimalisten kommen mit wenigen Dingen hervorragend aus und nutzen diese auch sehr lange. Das bedeutet auch, dass kaputte Gegenstände oftmals selbst repariert werden, statt auf dem Müll zu landen.

8.

Ausmisten ist das A und O im Minimalismus. Sowohl im Bezug auf den Kleiderschrank als auch auf den gesamten Wohnraum. Trennt euch von Dingen, die ihr nicht mehr benötigt oder die euch einfach nicht mehr glücklich machen. Statt diese dann wegzuschmeißen, könnt ihr sie spenden, verschenken oder für einen kleinen Obolus verkaufen.

9.

Weniger Verpackung bedeutet weniger Müll. Zum Einkaufen wird ab jetzt der Stoffbeutel mitgenommen, Plastik ist ein echtes No-Go und auch Wasser in PET-Flaschen lässt sich gut durch Leitungswasser in Glasflaschen ersetzen.

10.

Bei einem minimalistischen Lebensstil besinnt ihr euch auf die wesentlichen Dinge und zu denen gehört auch ihr als Person. Nehmt euch also einfach mal Zeit für euch selbst. Minimalistisch zu leben heißt auch nicht immer nach Gesellschaft anderer streben zu müssen.

Im Großen und Ganzen ist der Minimalismus eine Bewegung oder auch eine Form des Lebens, welche achtsam mit sich selbst sowie wertschätzend mit den Dingen der Umwelt umgeht. Inwieweit sich ein minimalistischer Lebensstil auf den eigenen Alltag anwenden lässt, muss jeder für sich ganz persönlich entscheiden.

Carolina Karlsson

Geboren und aufgewachsen in Norddeutschland, ist Carolina Karlsson freiberufliche Online-Redakteurin und Bloggerin. Neben ihrer Leidenschaft für den skandinavischen Stil widmet sie sich unter anderem auch kleinen Upcycling-Projekten sowie Themen rund um einen bewussteren Lebensstil.

Portrait: Carolina Karlsson

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