Wohnideen

Lichtdesign

Portrait: Leonie Zimmermann

Leonie Zimmermann

Die kalte Jahreszeit neigt sich so langsam dem Ende zu. Bis wir aber wieder bis spätabends den strahlenden Sonnenschein genießen können, dauert es noch ein bisschen. Erstmal sorgt die frühe Dunkelheit noch dafür, dass wir in unseren eigenen vier Wänden auf künstliches Licht angewiesen sind. Aber: Wenn das Lichtdesign in deinem Zuhause stimmig ist, dann ist die dunkle Jahreszeit garnicht mehr so düster, wie sie scheint. Und wir zeigen dir, worauf es dabei ankommt.

„Lichtdesign ist eine Erweiterung zur Architektur, die Gebäude komplementiert und in der Nutzung dieser unterstützend wirkt“, erklärt Lichtplaner Konstantin Klaas die Gestaltungs-Disziplin. Der gelernte Architekt ist Licht-Experte und arbeitet für die Berliner Licht Kunst Licht AG. Das Unternehmen hat sich auf die Lichtgestaltung von Gebäuden jeglicher Art spezialisiert.

Und so vielseitig die Bauarten dabei sind, so unterschiedlich ist auch das Lichtdesign. Denn laut Klaas kommt es dabei zunächst einmal darauf an, wer das Gebäude für was nutzen möchte. Basierend auf diesem Wissen erstellen Lichtplaner dann ein Licht-Konzept für jeden Raum, den Außenbereich und das Gebäude an sich. Klaas verrät: „Im Wesentlichen gibt es dabei die Tageslichtplanung und die Kunstlichtplanung. Die besten Ergebnisse bekommt man natürlich, wenn man beide Facetten miteinander kombiniert.“

Worauf es beim Lichtdesign wirklich ankommt

Die Leuchtmittel spielen dabei eher eine untergeordnete Rolle, Klaas bezeichnet sie als „Werkzeuge“. Damit sind heutzutage meistens LED-Leuchten gemeint, früher habe man aber auch oft auf klassische Glühbirnen und Energiesparlampen zurückgegriffen. „LED`s bieten uns heute aber mit Abstand den größten Spielraum in der Gestaltung“, sagt der Lichtexperte.

Wenn es nicht die Leuchtmittel sind, worauf kommt es dann wirklich beim Lichtdesign an? Klaas erklärt, dass es im Wesentlichen um drei Komponenten geht:

  1. Die Ausrichtung des Lichtes. Lichtdesigner unterscheiden hier zwischen zwei Arten. Zum Einen gibt es das „Gerichtete Licht“. Das ist vergleichbar mit dem direkten Sonnenschein und schafft dadurch starke Kontraste und Akzente im Raum. Der Gegenspieler dazu ist das „Diffuse Licht“. Die indirekte Beleuchtung wirkt hier deutlich weicher und lässt den Raum sanft und offen erscheinen.
  2. Die Farbe des Lichtes. Vielleicht kennst du das ja: Es gibt Licht, das wirkt kühl und steril - und es gibt Lampen, die lassen einen Raum direkt warm und gemütlich wirken. Das liegt an der unterschiedlichen Lichtfarbe. So wirkt gelbes Licht warm und weißes eher kalt. Wer darauf achtet, der kann dem Raum mit dem Lichtdesign direkt eine Stimmung verpassen.
  3. Die Farbwiedergabe des Lichtes. Manchmal ist es ja so, dass wir beim Shoppen in der Umkleidekabine zum Beispiel ein neues Oberteil anprobieren, alles super aussieht - und Zuhause angekommen wirkt das Stück plötzlich ganz anders. Das liegt oft am unterschiedlichen Licht. Bei einer falschen Farbwiedergabe kann es vorkommen, dass Farben in dem entsprechenden Raum nicht realitätsgetreu aussehen und die Hautfarbe beispielsweise fahl wirkt. Klaas rät: „Tageslicht ist dabei immer die beste Lichtquelle, da die Farbe von Gegenständen und Kleidung hier am realistischsten ist.“

Fünf Tipps für dein eigenes Lichtdesign

Allerdings ist Tageslicht ja aktuell abends und morgens eher noch Mangelware. Und damit dir das auf Dauer nicht aufs Gemüt schlägt, lohnt sich die Arbeit am Lichtdesign in deinem Zuhause. Denn Licht bringt unseren natürlichen Tages-Nacht-Rhytmus in Schwung, macht uns wach und aktiv, steigert die Produktion des Glückshormons Serotonin und damit auch unser Wohlbefinden.

Also: Lass mehr Licht in deine eigenen vier Wände - und dein Leben. Im kleinen Rahmen reicht dafür vielleicht auch schon eine Tageslichtlampe. Falls du aber doch Lust auf ein umfassendes Lichtdesign hast, möchten wir dir dafür fünf Tipps für eine gute Beleuchtung im Eigenheim mit an die Hand geben.

  1. „Um einen Raum neu mit Lichtquellen auszustatten, sollte man zuerst die Deckenleuchte ausschalten. Ich weiß, das klingt erstmal komisch. Aber: Mit dem Lichtdesign ist es wie in der Kunst. Du fängst auf einer leeren Leinwand an und bringst nach und nach Akzente ins Spiel.“ Die leere Leinwand ist in diesem Fall übrigens der dunkle Raum. Überlege dir dort genau, welche Gegenstände und Raumbereiche du betonen möchtest und bringe nach und nach kleine Lichtquellen mit rein. Wichtig ist hier zu wissen: Eine Deckenleuchte alleine ist kein Lichtdesign, denn die beleuchtet ja einfach nur den gesamten Raum.
  2. Konzentriere dich bei der Lichtgestaltung auf Stehleuchten, Tischleuchten und Wandleuchten. Damit kannst du gezielt Akzente setzen und deinem Raum eine große Wirkung und Gemütlichkeit verschaffen. Auf eine Deckenleuchte kann man laut Klaas eigentlich fast komplett verzichten, wenn es nicht um reine Helligkeit gehen soll.
  3. In der Küche, im Bad und im Schlafzimmer kommt es für eine gelungene Beleuchtung auch darauf an, dass die wichtigsten Bereiche gut sichtbar sind. Ein schönes Lichtdesign bringt dir ja schließlich auch nichts, wenn du die Arbeitsfläche der Küche nicht siehst oder das Waschbecken im Bad suchen musst.
  4. „Wer ein Haus baut, der sollte sich für ein gelungenes Lichtdesign frühzeitig einen Lichtplaner ins Architektenteam holen“, lautet ein weiterer Rat vom Lichtexperten. Nur dann könne auch die Tageslichtplanung komplett mitgedacht werden, da die ja scho bei der Ausrichtung der Fenster beginnt. Klaas sagt: „Grundsätzlich gibt es dann aber keine Hürden und Grenzen für ein gut und gemütlich beleuchtetes Haus.“ Anders sei das bei einem bestehenden Haus oder einer Wohnung, weil da im Zweifel falsche Kabel oder zu wenige Steckdosen liegen könnten.
  5. Nutze die technischen Möglichkeiten für das Lichtdesign. „Smart Home macht heute vieles einfacher, auch das Lichtdesign. So kann man vom Smartphone aus die Lichtquellen im ganzen Haus dimmen und sogar ganze Lichtprogramme einstellen“ Zum Vergleich: Früher gab es nur einen Lichtschalter bzw. Dimmer, den man dann jedes Mal, wenn einem nach Abwechslung war, neu einstellen musste.

Was du vom Kanzleramt über Licht lernen kannst

Halten wir fest: Du musst Zuhause nicht Trübsal blasen, auch wenn die dunkle Jahreszeit noch nicht vorbei ist. Mit dem richtigen Lichtdesign kannst du sogar deine Stimmung verbessern und es dir gleich gemütlicher machen. Und das mit der Lichtgestaltung ist garnicht so schwer, wie es erstmal klingt. Das sieht auch Lichtplaner Klaas so: „Licht ist in den letzten Jahren für uns alle viel zugänglicher geworden. Durch die neuen Technologien, vor allem die LED-Leuchten, gibt es viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten, was das Lichtdesign immer vielseitiger und wichtiger macht.“

Und falls du noch etwas Inspiration für das richtige Lichtkonzept für dein Zuhause suchst, schau dir doch einfach etwas bei den Vorzeige-Projekten der Experten ab. Zum Beispiel beim Kanzleramt. Das hat der Geschäftsführer der Licht Kunst Licht AG bereits vor 20 Jahren beleuchtet - und es strahlt immer noch in jedem Medienbericht fast majestätisch. „Das Kanzleramt ist eines unserer Projekte, auf die wir besonders stolz sind. Jedes Mal, wenn ich es im TV sehe, freue ich mich - denn das Lichtdesign des Regierungsgebäudes ist einfach perfekt“, fasst Lichtexperte Klaas zusammen.

Leonie Zimmermann

Leonie Zimmermann lebt in Norddeutschland und schreibt als freiberufliche Online-Redakteurin am liebsten über die schönen Dinge des Lebens: Reisen, Mode, Gefühle und natürlich alles, was es für ein schönes und nachhaltiges Zuhause braucht.

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