Alltags-Hacks

Plastikfrei einkaufen


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Interview mit Ria Schäfli von Original Unverpackt aus Berlin

Plastiktüten, Aluschalen und beschichtete Tetrapacks: Die Verpackungsindustrie scheint beim Thema Nachhaltigkeit irgendwie die Ausfahrt verpasst zu haben. Bist auch du immer wieder schockiert darüber, wie viel Müll ein einfacher Einkauf im Supermarkt hinterlässt? Der gut bekannte Schokobon-Slogan „mit einem Haps sind die im Mund“ macht gar nicht mehr so viel Sinn, wenn man sich vor dem „Haps“ noch durch eine doppelte Verpackung kämpfen muss. Das muss auch anders gehen – dachte sich das Team von Original Unverpackt aus Berlin und war wild entschlossen, einen der ersten Unverpackt-Läden Deutschlands zu eröffnen. Welche Vision hinter dem Konzept steht und wieso es wichtig ist, andere dafür zu sensibilisieren, hat uns Ria Schäfli, Marketingleiterin von Original Unverpackt, verraten.

Mehr Müll als Inhalt

Lange ist die Entwicklung zum Unverpackt-Trend noch nicht her. Noch vor sieben Jahren war es nicht möglich, außerhalb der Supermärkte müllreduziert einzukaufen.

Auf einen Einkauf mit anschließendem Kochabend ist daher auch die Geburtsstunde von Original Unverpackt zurückzuführen. Gründerin Milena Glimbovski hatte sich mit einer Freundin zum Kochen verabredet und ein einfaches Gericht zubereitet. Der Haufen Verpackungsmüll habe dazu beigetragen, dass noch am Esstisch über eine Lösung für das Müllproblem gegrübelt wurde. „Dieser Berg an Abfall ist einfach enorm. Wenn man in einen normalen Supermarkt geht, hat man am Ende oft mehr Müll als Inhalt“, bringt Ria es auf den Punkt. Zwar ist auch bei den großen Ketten eine schrittweise Verbesserung spürbar, doch reiche das bei Weitem nicht aus, um die Millionen Tonnen Plastik, die jährlich unsere Umwelt verdrecken, zu verhindern. „Man sieht zwar in großen Supermärkten hier und da kleine Ecken mit unverpackter Ware, aber so richtig hat sich da noch nichts bewegt.“

„Es geht eher darum, die Menschen zu sensibilisieren, insgesamt weniger Müll zu produzieren.“

Zero-Waste und die Mission hinter Original Unverpackt

Mit der Eröffnung von Original Unverpackt in 2014 hat Milena und ihr Team den ersten Zero-Waste-Supermarkt in Berlin ins Leben gerufen, der komplett auf Einwegverpackungen verzichtet. „Zero-Waste klingt ja immer so extrem“, sagt Ria. „Es geht eher darum, die Menschen zu sensibilisieren, insgesamt weniger Müll zu produzieren.“ Vor allem Verpackungsmüll und Plastik ist der Original Unverpackt-Belegschaft ein Dorn im Auge, da man diesen nicht gut recyceln kann. Für ihre Waren benutzt das junge Team daher am liebsten Pfandgläser und Pappkartons. Was sich erst einmal naheliegend anhört, war gar nicht so leicht umsetzen. „Die erste Schwierigkeit bestand für uns darin, Lieferant:innen zu finden, die diese Art von Umverpackung anbieten“, veranschaulicht Ria den Entstehungsprozess. Dabei ist es dem Team nicht nur ein Anliegen, wie die Produkte letztendlich im Laden ankommen, die Lieferant:innen müssen auch nachhaltig produzieren.

„Wir achten auch auf Regionalität und darauf, dass von der Produktion über die Abpackung bis hin zum Lieferweg für uns alles transparent ist und unserer Philosophie entspricht.“ Der Zero-Waste-Gedanke hört aber nicht bei den Lebensmitteln auf, sondern ist eine generelle Lebenseinstellung. „Wir wollen die Menschen auch zum Weiterdenken anregen. Das kann der Wechsel des Stromanbieters zu Öko-Strom sein oder der Kauf von Secondhand-Elektronik. Mit kleinen Veränderungen kann man schon viel erreichen“, gibt Ria zu verstehen.

Voller (Körper-)Einsatz für ein nachhaltigeres Leben

Da Bio-Märkte bereits über ein breites Angebot an frischem und unverpacktem Obst und Gemüse verfügen, konzentriert sich Original Unverpackt auf Produkte, die man sonst nur verpackt bekommt.

Nudeln, Müsli, Reis, Bohnen, Linsen und insbesondere Süßigkeiten findet man in der Regel nie ohne lästige Rundumverschweißung. Das Team wiederum erhält diese in großen Zulieferungen von 20 bis 25 kg. „Es ist bei uns also durchaus Einstellkriterium, körperlich fit genug zu sein, um auch mal einen schweren Reissack von A nach B tragen zu können“, scherzt Ria. Der Grund für die Mammutlieferungen ist aber weniger die eigene Fitness, sondern das Verpackungsmaterial, das damit eingespart werden kann. Abgefüllt in große Spenderbehälter haben die Kund:innen so die Möglichkeit, ihre Ration grammgenau zu portionieren. Neben Lebensmitteln haben sich bei Original Unverpackt auch jede Menge Non-Food-Produkte durchgesetzt: Von Putzmitteln über Hygiene- und Kosmetikartikeln bis hin zu verschiedenen Mehrweg-Alltagshelfern ist hier alles zu finden.

„Unverpackt ist hygienischer als mancher Einkaufsladen“

Gerade in der aktuellen Situation, ist die Verunsicherung groß. Diejenigen, die bisher noch nie unverpackt eingekauft haben, mögen denken, unverpackte Lebensmittel seien unhygienisch.

„Das ist Quatsch“, sagt Ria überzeugt. „Wir hatten ohnehin schon ein krasses Hygienekonzept und nehmen das sehr genau. Ich denke, dass es bei uns höchstwahrscheinlich hygienischer ist als in vielen anderen Einkaufsläden.“ Die Corona-Pandemie hatte zur Folge, dass bei Original Unverpackt noch intensiver am Ladenkonzept geschraubt wurde, denn aufgrund der kleinen Größe können aktuell nur vier Kund:innen gleichzeitig einkaufen gehen. „Wir wollen es aber allen weiterhin ermöglichen, unverpackt und sicher einzukaufen. Daher haben wir neben unserem Online-Shop, den es schon eine Weile gibt, nun auch einen Lieferservice mit Lastenrad.“ Es seien zwar nicht alle Produkte lieferbar, die man sonst auch im Geschäft erwerben kann, doch vor allem Basislebensmittel wie Nudeln und Haferflocken finden so bequem ihren Weg zu den Käufer:innen. Auf diese Weise werden sowohl diejenigen versorgt, die nicht vor dem Laden Schlange stehen wollen, als auch jene, die Angst davor haben, öfter als nötig das Haus zu verlassen.

Mit Vollgas in eine grünere Zukunft

Dass sich immer mehr Menschen für eine nachhaltigere Lebensweise interessieren, beweist auch die wachsende Nachfrage an Unverpackt-Läden. Was vor sieben Jahren noch in den Kinderschuhen steckte, hat sich heute zu einem Netzwerk aus mehreren hundert Unverpackt-Läden deutschlandweit entwickelt. Das Gespräch mit Ria kann aus aktuellem Anlass zwar nur fernmündlich stattfinden, doch ihr Enthusiasmus über den positiven Trend ist förmlich greifbar: „Wir stehen im Austausch mit anderen Unverpackt-Läden, pflegen Kontakte und unterstützen uns gegenseitig, all das ist sehr inspirierend und spornt uns an, jeden Tag unser Bestes zu geben.“

Wie aber gelingt der Schritt zur Plastikfreiheit? Natürlich muss es nicht immer die Eröffnung eines eigenen Unverpackt-Geschäfts sein, um zu einer lebenswerteren Zukunft beizutragen. Jeder von uns kann den Nachhaltigkeitsgedanken peu à peu in den Alltag integrieren, und zwar ohne großen Aufwand.

„Ein Anfang könnte eine Analyse des eigenen Hausmülls sein“, rät Ria. „Auf diese Weise lässt sich feststellen, welche Art von Müll man übermäßig produziert, danach kann man sich über nachhaltige Methoden und Alternativen informieren.“


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